Gartentage /// 6.-8.3.2015 /// Oldenburg

Stetig ist im Garten nur der Wandel
Einstimmung auf den Frühling: Oldenburger Gartentage in den Weser-Ems-Hallen

Oldenburg. Die filigrane Blütenstruktur der Passionsblume, der plötzliche Wachstumssprung des Kletterweins, die Süße der Erdbeeren oder Kirschen: Nicht mehr lange, dann gibt es im eigenen Garten wieder täglich Neues zu entdecken, zu bestaunen, zu naschen. Zeit also für den inoffiziellen Startschuss der Gartensaison 2015 im Nordwesten – die Oldenburger Gartentage. Zeit und Ort: Freitag bis Sonntag, 6. bis 8. März, Weser-Ems-Hallen Oldenburg. Geöffnet ist an allen drei Tagen von 10 bis 17 Uhr.

Zwei Hallen, 6500 Quadratmeter, 70 Aussteller

Nach der geglückten Ausdehnung von einer in zwei Hallen vergangenes Jahr füllt die „bunte Messe für grüne Lebensart“ auch 2015 sowohl die Kongress- als auch die Messehalle. 70 Aussteller haben sich angesagt, deren Bandbreite von der „Torffrau“ über den Obst- bis zum Bärlauch-Bauern, von der Strandkorbmanufaktur über den Steinmetz bis zum Sonnenschutz-Experten reicht.
Bei der Zusammenstellung der Aussteller hat das Projektteam Sonja Hobbie und Swenja Kanna darauf geachtet, dass jeder Gartentyp auf seine Kosten kommt. „Die Erlediger und Ärmel-Hochkrempler unter den Messebesuchern können Werkzeuge oder technische Geräte unter die Lupe nehmen“, sagt Kanna. „Und die Einrichter des Draußen-Wohnzimmers erhalten viele Dekorations-Tipps und Accessoires-Anregungen – gerade mit Blick auf die Osterzeit.“

Neben den Ständen finden sich auf der 6500 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche mehrere Blumenflächen als bunte Farbtupfer. Sie werden von der Azaleen-Autorität Plate aus Delmenhorst gestaltet.

Garten als Spiegel der Lebenssituation

Waren die Gartentage bei der Premiere 2013 noch ein Testballon, sind sie aufgrund der bisherigen Erfolge (rund 12.000 Besucher) spätestens mit der nunmehr dritten Auflage in diesem Jahr ein fester Bestandteil des Messekalenders der Weser-Ems-Hallen. Sonja Hobbie überrascht das nicht: „Gartenbesitzer mögen Inspirationsquellen wie Messen, um ihren Garten immer wieder ein wenig weiterzuentwickeln und ihn zu dem Paradies zu machen, das ihnen vorschwebt.“
Garten- und Landschaftsbau-Koryphäe Bernd Hestermeyer bestätigt, dass im Garten nur der Wandel stetig ist. In manchen Jahren gebe es nur kleine Umbauten, ein neues Beet hier, ein anderer Strauch dort. „Doch mit den großen Veränderungen im Leben gehen zumeist auch große Veränderungen im Garten einher.“
So sei bei jungen Eltern das Areal oft ein einziger Spielplatz für die Kinder. Später wichen Sandkiste und Schaukel kleinen Oasen zum Verweilen, und zum Renteneintritt überarbeite so mancher Grundstücksbesitzer sein Gartenkonzept dann vollkommen und nutze die neue Freizeit, um Gemüsebeete oder Teiche anzulegen und sie mit Inbrunst zu pflegen. „Somit spiegelt der Garten immer auch die persönliche Situation eines Menschen wider“, sagt Hestermeyer. Seine Aufgabe als Planer dabei: „Ich muss das Bild vom perfekten Garten, das die Besitzer in den Köpfen haben, mit dem in Einklang bringen, was die Fläche hergibt.“

Bambus: Stabilität und Leichtigkeit

Zur Gestaltung eines Gartens zählen auch Mobiliar und Zäune, weswegen das Projektteam aus diesem Bereich auch einen Anbieter zur Messe gebeten hat. Jens Poppe, der in Wüsting Produkte aus Bambus offeriert: Sitzmöbel, Sonnenliegen, Tische, Zaunelemente, Rollmatten etc.

Das Interesse daran wächst, berichtet der Unternehmer: „Den Kunden gefällt, dass Bambus sehr stabil, dabei aber gleichzeitig sowohl vom Gewicht als auch von der Wirkung von einer gewissen Leichtigkeit ist“, berichtet Poppe. Darüber hinaus habe Bambus für viele Menschen etwas Exotisches und Warmes, sorge so für Urlaubs-Feeling und Wohlfühlambiente im Garten.
Jens Poppe selbst faszinieren die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Bambus: „In Vietnam wird das Material für filigrane Zäune genutzt, in Kolumbien hingegen sogar für den Bau von Carports“, berichtet er von Reisen, bei denen er den zig Arten des Bambus‘ nachspürt.

Rat bei Rosenfragen, Blüten auf dem Balkon

Abgerundet werden die Oldenburger Gartentage durch Fakten und Informationen. So bietet etwa die Raiffeisen-Warengenossenschaft an, kostenlos den pH-Wert mitgebrachter Bodenproben zu bestimmen. Und die praxisnahen Experten-Vorträge, für die 2013 und 2014 teils nur Stehplätze zu ergattern waren, sind ebenfalls wieder Bestandteil der Messe: Mechthild Ahlers von der Niedersächsischen Gartenakademie erteilt „Rat bei allen Rosenfragen“, ihre Akademie-Kollegin Erika Brunken spricht über „Blütenzauber für Terrasse und Balkon“, Hildegard Marquard (Gartenfreunde Hannover-Land) widmet sich „Essbaren Blüten, dekorativ und schmackhaft“, und Reinhard Ting (Gartentechnik Bremen) gibt Tipps für „Garten- und Zierfischteiche“. Das genaue Vortragsprogramm mit allen Themen und Zeiten finden die Besucher kurz vor Messebeginn auf der Gartentage-Webseite.

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Eintrittspreise und Web
Tageskarte: 6 Euro
Über NWZ-Card ermäßigte Tageskarte: 5 Euro
Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre in Begleitung Erwachsener: freier Eintritt

Kurz vor Start der Messe können die Ausstellerliste und das Rahmenprogramm eingesehen werden unter www.weser-ems-halle.de/tickets/oldenburger-gartentage-2015