Leeraner Poetry Slam 2024 - Rückblick
Bestnoten für Antonia Josefa
Die Bühnenpoetin aus Hannover gewinnt den Leeraner Poetry Slam
Die Trophäe des Leeraner Poetry Slams, der „Goldene Kutter“ gin am Samstagabend an die Hannoveranerin Antonia Josefa. In einem stark besetzten Mitbewerbe-Feld setzte sich die Lyrikerin gleich gegen drei Poetry Slammer durch. Sie überzeugte dabei mit ihrem Beitrag „Demokratie“
Vor rund 500 Zuhörern im Theater an der Blinke führte Andy Strauß als Moderator durch das knapp dreistündige amüsante Programm. Den Auftakt für das Rennen um den »Goldenen Kutter« übernahm der Lokalmatador Jann Wattjes aus Esens. Das Heimatdorf war zugleich auch das zentrale Thema seines Beitrages. Der dörfliche Zynismus in seinen Texten brachte das Publikum ein ums andere Mal kräftig zum Lachen. Mit Julius Keinath folgte der amtierende Thüringer Landesmeister 2023 und Finalist der deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam 2023. Seine verschwommene Lyrik mit scharfer Gesellschaftskritik erntete ebenfalls viel Applaus. Auch der später zweitplatzierte »Sebastian 23« überzeugte die Besucher im Theater an der Blinke mit seinen numerischen Gedichten.
Sieben vom Moderator Strauß zufällig zusammengestellte Jurymitglieder aus dem Publikum gaben mit Bestnoten allerdings Antonia Josefa die höchste Punktzahl. Mit 49 eingesammelten Punkten und einem Vorsprung von drei Zählern ging es nach einer kurzen Verschnaufpause ins Finale. Schließlich kürte der Publikums-Applausometer Antonia Josefa zur eindeutigen Siegerin. »Das war ein wunderbarer Abend mit beeindruckenden Künstlern«, so die Besucherin Maite Büsker und ihr Mann Ingo aus Leer.
Bei der Eröffnung des Abends sorgte die Liedermacherin Sophia Stürmer mit ihrem Auftritt für ein erstes Aha-Erlebnis. Mithilfe ihrer Loopstation und einer Geige produzierte sie eingängige Melodien und Beats.
Text: Frank Ammermann (Rheiderland Zeitung)
Spannung, Leidenschaft und einzigartige Wortakrobatik – der Leeraner Poetry Slam kehrt zurück!
Der Countdown läuft! Am Samstag, den 6. April 2024, verwandelt sich das Theater an der Blinke erneut in einen Schauplatz der besonderen Art. Der Leeraner Poetry Slam verspricht eine Nacht voller Emotionen, überraschender Wendungen und unvergesslicher Momente. Die Bühne wird zum Schlachtfeld der Worte, auf dem vier herausragende Poeten um die Gunst des Publikums ringen werden.
Das Format des Poetry Slams ist einfach erklärt: Jeder Teilnehmer hat die Chance, mit selbstverfassten Texten das Publikum zu fesseln. Ob Lyrik, Prosa oder Rap – alles ist erlaubt. Entscheidend ist allein die Performance und die Resonanz beim Publikum. Es wird gelacht, gestaunt und mitgefiebert, wenn die Künstler ihre Texte mit Leidenschaft und Hingabe präsentieren.
Mit dabei sind vier Größen der deutschsprachigen Poetry-Szene: Antonia Josefa, bekannt für ihre tiefgründigen Texte und berührenden Performances, der Meister der Wortspielerei Sebastian 23, der mit seinem einzigartigen Humor das Publikum zum Lachen und Nachdenken bringt, Jann Wattjes, dessen poetische Gewandtheit und Ausdruckskraft keine Grenzen zu kennen scheinen, und schließlich Julius Keinath, der mit seiner einzigartigen Mischung aus Tiefe und Leichtigkeit die Zuschauer in seinen Bann zieht.
Durch den Abend führt wie gewohnt der charismatische gebürtige Leeraner Andy Strauß. Mit seiner unnachahmlichen Art wird er das Publikum durch den Abend begleiten und für die nötige Portion Unterhaltung sorgen.
Tickets für dieses unvergessliche Ereignis sind ab sofort bei Nordwest Ticket, Reservix und allen entsprechenden Vorverkaufsstellen erhältlich. Schnappen Sie sich Ihre Karten rechtzeitig und sichern Sie sich einen Platz in der ersten Reihe für den Leeraner Poetry Slam!
Weitere Informationen finden Sie unter www.kultur-kutter.de
Freut Euch auf einen unterhaltsamen Abend mit einer Mischung aus Stand Up Comedy, Dichterwettstreit, Kabarett & Storytelling.
Samstag, 06.04.2024 – Theater an der Blinke
Einlass ab 19.30 Uhr / Beginn 20 Uhr
Der Eintritt beträgt 15 € im VVK bzw. 20 € an der Abendkasse. Schüler, Studenten, Rentner & Auszubildende zahlen 10 €. Karten gibt es bei der Ostfriesen-Zeitung, allen VVK Stellen von Reservix & Nordwest Ticket sowie online unter www.ticketmaster.de.
Künstlerinfo
Antonia Josefa (Hannover)
Antonia Josefa (*1997) ist seit 2021 regelmäßig als Bühnenpoetin auf den kleinen und großen Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum aktiv. 2021, 2022 und 2023 war sie Finalistin der niedersächsisch-bremischen Meisterschaften im Poetry Slam.
2022 begann Antonia Josefa neben ihrer Künstlerinnentätigkeit auch einige Projekte als Workshopleiterin, Moderatorin und Veranstalterin, darunter der SPAM U20-Poetry Slam für Nachwuchspoet:innen, die queerfeministische Lesebühne Womansplained und das Format Beyond Slam, wobei die letzteren beiden Veranstaltungsreihen auch von ihr selbst ins Leben gerufen wurden. Antonia Josefa „gilt nicht nur als virtuose Sprachkünstlerin, sondern trifft mit ihren tiefgründigen Botschaften auch den Nerv der Zeit“ (Cloppenburger Zeitung). Ihre mal ernsten, mal humorvollen Texte sind ehrlich, bewegend, unbequem, meist politisch und immer explosiv. Ein Satz, den sie von Zuhörenden öfter zu hören bekommt: „Nach deinem Auftritt habe ich Lust, eine Revolution anzuzetteln.“
Bild: Stefan Schneemann
Sebastian 23 (Bochum)
Ein Bestsellerautor, ein Poetry Slammer, ein studierter Philosoph und ein Gitarrist kommen in eine Bar. Das könnte der Anfang von einem eher mittelmäßigen Witz sein, wenn es sich nicht bei allen vier Personen um Sebastian 23 andeln würde. Und der ist so weit von mittelmäßigen Witzen entfernt wie Wladimir Putin vom Friedensnobelpreis. Also näher, als man denkt. In seinem fünften Soloprogramm „Hinfallen ist wie Anlehnen, nur später“ spielt Sebastian 23 gewohnt gekonnt mit der Sprache, fühlt dem Zeitgeist auf den Zahn und bohrt nach Metaphern bis es knistert. Das bedeutet nichts, klingt aber irgendwie interessant.
Das Buch zum Programm „Hinfallen ist wie Anlehnen, nur später“ ist übrigens bei Lektora erschienen und hat einen fleischwurstfarbenen Einband, obwohl es vegan ist. Vor dem Verzehr sollte es dennoch gründlich durchgelesen werden.
Bild: Fabian Stürtz
Pressestimmen:
„Sebastian 23 spielt mit der Sprache wie ein Finne Scrabble: Er punktet mit jedem Wort.“ – 3sat
„Großartiger Wortakrobat und scharfzüngiger Denker“ – zeit.de
Jann Wattjes (Kiel – Esens)
Jann Wattjes konnto die Landesmeisterschaft von NRW im Jahre 2021 für sich entscheiden und ist ehemaliger Autor vom Neo Magazin Royale. Er wurde 1992 im ostfriesischen Esens geboren und dort von konservativen Seehunden aufgezogen. Es zeichnete sich für Jann Wattjes früh der Weg zum Schriftsteller ab. Er verfasste Sci-Fi-Kurzgeschichten im Vorschulunterricht, korrigierte zurückgeschickte Liebesbriefe, schrieb beleidigende Gedichte über seine Freunde und irgendwann dann einen Blog, der ihn bis zum Fernsehen brachte. Sein Comedy-Storytelling lebt den dörflichen Zynismus und bringt sein Publikum regelmäßig zu Bauchmuskelkrämpfen. Seit 2014 verselbstständigte sich der Drang, solche Texte auch nuschelnd auf Poetry-Slam-Bühnen zu präsentieren. Mit Erfolg: Jann Wattjes gewann mehrere Best of Slams, konnte sich für die Landes- und deutschsprachigen Meisterschaften qualifizieren und gilt szeneintern als „Geheimtipp – ein sehr, sehr sonderbarer Geheimtipp“.
Bild: Ben Mischke
Julius Keinath (Erfurt)
Julius Keinath ist amtierender Thüringer Landesmeister 2023 und Finalist der deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam 2023. Als einer der 9 besten Poetry-Slamenden des deutschsprachigen Raums reist Julius seit über 10 Jahren in verspäteten ICEs durch Dein Bundesland, – moderiert Veranstaltungen, slamt und gibt Workshops an Schulen. Seine tiefgreifende, verschwommene Lyrik ergänzt er bisweilen mit gestochen scharfer Gesellschaftskritik, welche mit Lautstärke und einem Spritzer Selbstironie die Tücken des Alltags perforiert. Pew Pew. Nebenher studiert er Kinder- und Jugendmedien, ist Redaktionsleitung des Erfurter UNGLEICH Magazins und hat keinerlei Freizeit, whatsoever.
Bild: Ben Yamamoto
Titel
- Thüringer Landesmeister 2023
- Finalist Deutschsprachige Meisterschaften im Poetry Slam 2023
- Baden-Württembergischer Landesmeister U20 2014
Andy Strauß (Hamburg / Leer)
Der gebürtige Leeraner Andy Strauß, selbst eine Koryphäe des gesprochenen Wortes, zeichnet sich als Moderator und Gastgeber des Leeraner Poetry Slams bei seinem Heimspiel für dafür verantwortlich, alljährlich die Stars der Slamszene in seine Heimatstadt zu holen. Dabei leitet er seit Jahren auf seine ureigene, skurile und humorvolle Art durch den Kampf um den „Goldenen Kutter“.
Andy Strauß ist nach wie vor der „Schrägste Vogel“ – in dieser Kategorie hat er zumindest bei den Slammy-Awards gewonnen. Er sagt „mein Leben ist eine Katastrophe“ und die macht sich in der Vita ziemlich gut. Er schreibt nicht nur Kurzgeschichten und Romane, sondern auch Theaterstücke und Gedichte. Außerdem war er Moderator und Redakteur bei Rocket Beans TV und zu guter Letzt ist er noch Techno-DJ und podcastet zu einer Kanne Tee.
Bild: Fabian Stürtz
Leeraner Poetry Slam 2023 - Rückblick
Rainer Holl holt den Goldenen Kutter nach Leipzig
Rund 500 Besucher beim Leeraner Poetry Slam
Es war wieder mal ein amüsanter, knapp dreistündiger Abend…dafür sorgte wie gewohnt der Leeraner Poetry Slammer Andy Strauß auf seine ureigene Weise als Moderator. Etliche seiner Sprüche landeten unter der Gürtellinie, aber auch das kam beim Publikum gut an. Immerhin war ihm auch zu verdanken, dass die Musikerin David Weber aus Berlin mit zwei Auftritten für Abwechslung sorgte und mit seinem gekonnten Spiel am Piano und witzigen texten an Helge Schneider erinnert. Weiterhin standen auf der Bühne der Vizemeister der deutschsprachigen Meisterschaft von 2019 Rainer Holl aus Leipzig, Shafia Khawaja aus Wien sowie Kaleb Erdmann und Meral Ziegler aus Düsseldorf. Ganz besonders freute das Publikum der erste Auftritt als Slammerin von Sylvie Gühmann, welche derzeit als Autorin die Fahne für die ostfriesische Heimat hochhält.
Der Sieger des Abends Rainer Holl punktete von Anfang an mit humorvollen Auftritten und einer gekonnten Interaktion mit dem Publikum, welche immer wieder in die Geschichten eingebunden wurden. Das kam offenbar sehr gut an und gepaart mit seiner starken Bühnenpräsenz konnte er sich im Finale gegen Sylvie Gühmann durchsetzen, welche zu ihrer eigenen Überraschung nach zwei Texten, die zum Nachdenken anregten, doch so hoch bewertet wurden, dass sie einen finalen Text präsentieren durfte.
Mit gebührendem Applaus wurden beide bedacht, schließlich kürte die Publikums-Jury Rainer Holl zum Sieger.
Text von Karin Eden
Am Samstag, den 20.05.2023 starten wieder die heißen Wortgefechte beim Leeraner Poetry Slam im Theater an der Blinke.
Wenn in Leer fünf der größten Slammer /-innen Deutschlands die Bühne des Theaters an der Blinke betreten, werden sie wieder alles geben, um das Publikum mit ihren eigenen Texten zu begeistern – denn das Publikum ist bei dieser Veranstaltung die Jury und entscheidet, wer am Ende den Goldenen Kutter mit nach Hause nehmen darf. Durch den wortgewaltigen Abend führt der Leeraner Andy Strauß, der selbst eine Koryphäe des gesprochenen Wortes ist und seit vielen Jahren mit seinen Auftritten als Slammer und DJ seine Fans in ganz Deutschland begeistert.
Diesmal freuen wir uns auf ein Heimspiel der Leeranerin Sylvie Gühmann als Slam Teilnehmerin. Die Autorin u.a. vom Fettnäpfchenführer Ostfriesland und ihres aktuellen Werkes „Die junge Frau und das Meer“ hält derzeit bundesweit die Fahne für ihre Heimat Ostfriesland hoch und wird dabei gerne vom NDR begleitet. Weiterhin auf der Bühne stehen der Vizemeister der deutschsprachigen Meisterschaft von 2019 Rainer Holl aus Leipzig, Shafia Khawaja aus Wien, Kaleb Erdmann Meral Ziegler und David Weber.
Das Besondere am Poetry Slam: Das Publikum ist die Jury.
Mit lautstarkem Applaus und vorher verteilten Punktetafeln von 1 bis 10 bewertet das Publikum die Künstler direkt nach ihrem Auftritt. Dem Sieger oder der Siegerin winkt der Leeraner Kulturpreis „Goldener Kutter“!
Das Prinzip eines Poetry Slams ist schnell erklärt: Autorinnen und Autoren treten mit ausschließlich selbst geschriebenen Texten gegen einander an und das Publikum ist die Jury. Jeder der auftretenden Künstlerinnen und Künstler hat dabei jeweils sechs Minuten Zeit seine / ihre selbst verfassten Texte vorzutragen, dann sind die Zuschauer / Zuhörer an der Reihe und bewerten die gehörten Beiträge mit lautstarkem Applaus sowie mit Punkten von eins bis zehn. Verkleidungen und Requisiten sind unter-sagt, ebenso durchgängiger Gesang. Dem Sieger / der Siegerin winkt neben Ruhm und Ehre eine Trophäe, nämlich der „Goldene Kutter“.
Der Leeraner Kulturpreis ist bundesweit heiß begehrt, so sind einige Deutsche Meister und Landesmeister im Wortsport Poetry Slam auf der Leeraner Bühne bereits vertreten gewesen.
Freut Euch auf einen unterhaltsamen Abend mit einer Mischung aus Stand Up Comedy, Dichterwettstreit, Kabarett & Storytelling.
Samstag, 20.05.2023 – Theater an der Blinke
Einlass ab 19.30 Uhr / Beginn 20 Uhr
Der Eintritt beträgt 15 € im VVK bzw. 20 € an der Abendkasse. Schüler, Studenten, Rentner & Auszubildende zahlen 10 €. Karten gibt es bei der Ostfriesen-Zeitung, allen VVK Stellen von Reservix & Nordwest Ticket sowie online unter www.ticketmaster.de.
Line-Up 2023
Sylvie Gühmann (Hamburg / Leer)
Sylvie Gühmann ist 28 Jahre alt, Buchautorin und Poetry Slammerin und stammt aus dem ostfriesischen Leer. Bereits mit 23 Jahren schrieb sie ihr erstes Buch „Fettnäpfchenführer Ostfriesland – Eine Ode an das Moin“. Nach diversen Fernsehauftritten im NDR, bei Sat.1 Regional und RTL Nord widmete sie sich ihrer Wahlheimat mit dem Buch „Hamburg. Unterwegs mit deinen Lieblingsmenschen“.
Nachdem sie auch hiermit im NDR zu sehen war, veröffentlichte sie kurzerhand Mitte zwanzig ihren autobiografischen Roman „Die junge Frau und das Meer“, womit sie in der NDR-Talkshow mit Barbara Schöneberger zu Gast war. Ihr Poetry Slam „Heimat“, den sie währenddessen vortrug, erreichte bei Facebook mehr als 200.000 Menschen.
Gühmann engagiert sich in ihrer Freizeit für das Thema „Frauen und ihre Angst auf dem Nachhauseweg“ und war mit Carolin Kebekus Teil einer 1Live-Kampagne. Privat sitzt sie gern in einem alten Ohrensessel, liest Bücher und trinkt dabei Ostfriesentee.
Rainer Holl (Leipzig)
Rainer Holl wuchs auf im Fernsehgarten von Deutschland – Rheinland-Pfalz. Von dort aus zog es ihn in die Welt und vor allem auf die Bühne. Er gewann bereits den einen oder anderen Preis für sein literarisches Schaffen, für seine Leistungen als Poetry Slammer u.a. als Vizemeister bei den deutschsprachigen Meisterschaften 2019. Seit dem Gewinn des Goldenen Koggenziehers und des Hamburger Comedy Pokals 2021 ist er sogar ausgezeichneter Kabarettist und Comedian. Es geht bergauf für Rainer Holl. Er selbst findet das schade, denn bergab ist es ja immer ein bisschen leichter.
Neben der Bühne ist Rainer der Herausgeber des weltweit ersten demotivierenden Tischkalenders „Träume nicht dein Leben, sondern halt einfach dein Maul“. Ein Statement gegen die Kultur der Selbstoptimierung.
Rainer Holl – ein Mann lebt seinen Traum. Ein bescheidener Traum, aber immerhin.
Shafia Khawaja (Wien / Hamburg)
Shafia Khawaja ist 1999 in Stuttgart geboren und in einer in einer norddeutschen Kleinstadt bei Hamburg aufgewachsen. Für ihr Journalismus-Studium zog es sie nach Wien, wo sie Ende 2019 angefangen hat zu slammen. 2021 wurde sie Drittplatzierte bei den österreichischen Staatsmeisterschaften. Seither ist sie auf Poetry Slam Bühnen in Österreich und Deutschland unterwegs und begeistert das Publikum mit ihren feinfühligen, gesellschaftspolitischen und ehrlichen Texten.
Das Foto ist von Hanne Willner (@hanne.wlnr)
Kaleb Erdmann (Düsseldorf)
Kaleb Erdmann wurde 1991 in Witten an der Ruhr geboren und ist in Bayreuth, Erfurt und vor allem München aufgewachsen.
Heute ist er freier Autor, Dramatiker und Poetry Slammer. Seit 2006 steht er auf Spoken Word-Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum. Er besuchte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig den Studiengang Literarisches Schreiben, wurde 2020 für den Retzhofer Dramapreis nominiert und war im Jahr 2021 Finalist des open mike – Wettbewerb für junge Literatur
Seit 2020 ist er Autor für verschiedene Fernseh- und Unterhaltungsformate, etwa die Satiresendung Topnews (RTL), das Satire-Format Clinch – mit Jean-Philippe Kindler (WDR), Till Reiners Happy Hour (3Sat), One Mic Stand (AmazonVideo), Tick Tack (Kinderkanal) und viele mehr.
Sein Debutroman erscheint im Frühjahr 2024.
Foto: Christoph Worsch
Meral Ziegler (Düsseldorf)
Meral Ziegler ist kein Rehkitz, auch wenn ihr türkischer Vorname genau das bedeutet. Wenn sie die Bühne betritt, rechnet sie gnadenlos ab. […] Ihre Spitzen gegen Fremdenhass findet sie wichtiger denn je. Die Poetry-Slam-Künstlerin und Autorin Meral Ziegler erhält in diesem Jahr den Förderpreis für junge Künstler der Stadt Konstanz.
“Meral Ziegler, Preisträgerin in der Sparte Literatur, ist Spoken Word Poetin (Poetry Slam) und Autorin. Die Jury überzeugte sie vor allem mit ihrer Performance und ihrer eigenständigen, wirkungsvollen Sprachmacht. […] Als Performerin ihrer Texte zieht sie ihr Publikum in den Bann, berührt, provoziert und amüsiert.”
“Als Poetry-Slammerin seziert sie radikal und direkt unsere Zeitgeist-Phänomene, darunter die Akteure der digitalen Netzkultur wie YouTube-Stars. Ein Thema, das sich momentan aber wie ein roter Faden durch ihre Texte zieht, sind die Rassismen des Alltags.”
David Weber (Berlin)
Dass David Weber eines Tages einmal mit Helge Schneider oder Rainald Grebe verglichen werden würde, hätte er nicht zu träumen gewagt. Und es war die richtige Entscheidung: Bisher hat noch niemand David Weber mit Helge Schneider verglichen.
Seine ersten Auftritte hatte David Weber auf Poetry Slam-Bühnen, 2018 wurde er in Zürich Deutschsprachiger Vizemeister. Seine ersten Stücke am Klavier zeichneten sich aus durch die „Abstraktion und Kontextveränderung völlig irrelevanter Themen“ (Weber 2019: „Mein Leben, ein Geschenk. Jetzt packe ich aus“).
David Weber gewann in dieser Zeit die Singersongwriterjahresfinals von Hamburg und Leipzig, 2020 dann den Bielefelder Kabarettpreis. Kurz danach wurde er zum ersten Mal mit Rainald Grebe verglichen.
Foto: Samuel Tarin
Andy Strauß (Münster / Leer)
Der gebürtige Leeraner Andy Strauß, selbst eine Koryphäe des gesprochenen Wortes, zeichnet sich als Moderator und Gastgeber des Leeraner Poetry Slams bei seinem Heimspiel für dafür verantwortlich, alljährlich die Stars der Slamszene in seine Heimatstadt zu holen. Dabei leitet er seit Jahren auf seine ureigene, skurile und humorvolle Art durch den Kampf um den „Goldenen Kutter“.
Andy Strauß ist nach wie vor der „Schrägste Vogel“ – in dieser Kategorie hat er zumindest bei den Slammy-Awards gewonnen. Er sagt „mein Leben ist eine Katastrophe“ und die macht sich in der Vita ziemlich gut. Er schreibt nicht nur Kurzgeschichten und Romane, sondern auch Theaterstücke und Gedichte. Außerdem war er Moderator und Redakteur bei Rocket Beans TV und zu guter Letzt ist er noch Techno-DJ und podcastet zu einer Kanne Tee.
Leeraner Poetry Slam 2022 - Rückblick
Mit freiem Vortrag und Witz zum Sieg
Rund 500 Besucher beim Leeraner Poetry Slam
Nach Berlin geht der »Goldene Kutter«, die Trophäe des Leeraner KutterPoetry-Slams, für die Jahre 2020, 2021 und 2022. Vor rund 500 Zuschauern im Theater an der Blinke in Leer wurde Lisa Pauline Wagner aus der Hauptstadt zur strahlenden Siegerin gewählt.
Für einen amüsanten, knapp dreistündigen Abend sorgte der Leeraner Poetry Slammer Andy Strauß als Moderator. Etliche seiner Sprüche landeten unter der Gürtellinie, aber auch das kam beim Publikum gut an. Immerhin war ihm auch zu verdanken, dass die Musikerin Aylin Celik aus Düsseldorf mit zwei Auftritten für Abwechslung sorgte und mit digitaler, rhythmusbetonter Musik und markanter Stimme ein bisschen an die junge amerikanische Singer/Songwriterin Billy Eilish erinnerte. Zwei Poetinnen und zwei Poeten bestritten den Wettstreit: Florian Stein und die ehemalige Landesmeisterin von Nordrhein Westfalen, Sandra Da Vina, beide aus Essen, der Vize-Landesmeister von Niedersachsen, Dominik Ehrst aus Oldenburg, und Lisa Pauline Wagner aus Berlin.
Die Siegerin des Abends punktete von Anfang an mit ihren freien Vorträgen über Alltagserfahrungen, mit denen sich das Publikum leicht identifizieren konnte: Die tausend Gedanken, die sie sich macht, statt den Nachbarn, in den sie sich verliebt hat, einfach direkt anzusprechen, oder die leidigen Fragen, warum sie keine Kinder habe, wofür sie gute Gründe, aber keine Lust habe, sich dafür rechtfertigen zu müssen.
Lauter Zehnen verteilte die Publikums-Jury dafür. Auch die Zweitplatzierte Sandra Da Vina kam gut an mit einer Rede anlässlich einer Scheidung und launigen Bemerkungen, etwa über »das Konzept Freundschaft«, das sie »klasse« findet: »Es gibt Leute, die einen mögen, obwohl sie wissen, wie man ist«. Mit über 30 sei sie immer noch nicht erwachsen, sagte sie, widmete einen Text ihrer Abneigung gegen Heißgetränke und stellte fest, dass zu Kuchen nicht etwa Kaffee am besten passe, sondern – ein zweites Stück Kuchen.
Dominik Ehrst zitierte aus seinem Schreibtagebuch, das den leidigen Prozess dokumentierte, termingerecht einen kreativen Text produzieren zu müssen, was nicht immer gelingt. Sehr gut kam sein zweiter Beitrag an, in dem er über einen Ärztekongress in Sätzen schrieb, die alle mit dem gleichen Buchstaben begannen. Nach jedem Satz kam der nächste Buchstabe dran, »Tautogramm nennt man das«, erfuhren die Besucher. Kurzfristig eingesprungen war Florian Stein aus Essen. Einen Text widmete er seiner 100-jährigen Oma: »Wer braucht schon Unsterblichkeit«, hieß dieser, mit der weisen Erkenntnis, dass erst der Tod dem Leben einen Sinn gibt. »Arme Ritter« war der Titel seines zweiten Beitrags, in dem es um traumatische Kindheitserfahrungen ging, die Kinder erleben, deren Eltern sich keine Klassenfahrten und teure Markenschuhe leisten können.
Im finalen Stechen las Sandra Da Vina den lyrischen Text »Nach Art des Hauses« über Verwandtentreffen in dem immer gleichen Restaurant. »Hier könnte ihre Werbung stehen«, lautete der Titel von Lisa Pauline Wagners Finalbeitrag, in dem sie realistische negative Auswirkungen von Produkten den Werbeversprechen gegenüber stellte.
Mit gebührendem Applaus wurden beide bedacht, schließlich kürte der Publikums-Jury-Applaus Wagner zur Siegerin.
Am Samstag, 22.10.2022 heißt es endlich wieder „LEINEN LOS!“ für den Leeraner Poetry Slam im Theater an der Blinke. Der Slam findet statt und bereits gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit.
Die Gäste erwartet ein Best Of des Wortsports mit Stars der Szene!
Auf der Bühne stehen der Vizemeister der deutschsprachigen Meisterschaft von 2019 Rainer Holl aus Leipzig, die ehemalige Landesmeisterin von NRW Sandra Da Vina aus Essen, die amtierende Vize Landesmeisterin von Berlin-Brandenburg Lisa Pauline Wagner aus Hamburg und der amtierende Vize-Landesmeister von Niedersachsen Dominik Ehrst aus Oldenburg. Den musikalischen Beitrag liefert Aylin Celik aus Düsseldorf.
Das Besondere beim Poetry Slam ist die Interaktion zwischen den Slammern und dem Publikum als Jury. Mit lautstarkem Applaus und den vorher verteilten Punktetafeln von 1 bis 10 bewertet das Publikum die Künstler direkt nach ihrem Einsatz. Dem Sieger / der Siegerin winkt der Leeraner Kulturpreis „Goldener Kutter“!
Freut Euch auf einen unterhaltsamen Abend mit einer Mixtur aus Stand Up Comedy, Dichterwettstreit, Kabarett & Storytelling.
Die Leitung übernimmt wie gewohnt der in Leer geborene Andy Strauß, selbst eine Koryphäe auf dem Gebiet des gesprochenen Wortes und holt erneut vier der besten Poetry Slammer zu einem Wortgefecht der Extraklasse nach Ostfriesland. Ort des Geschehens ist das Theater an der Blinke, wo sie sich im Kampf um den „Goldenen Kutter“ duellieren.
Das Prinzip eines Poetry Slams ist schnell erklärt: Autorinnen und Autoren treten mit ausschließlich selbst geschriebenen Texten gegen einander an und das Publikum ist die Jury. Jeder der auftretenden Künstlerinnen und Künstler hat dabei jeweils sechs Minuten Zeit seine / ihre selbst verfassten Texte vorzutragen, dann sind die Zuschauer / Zuhörer an der Reihe und bewerten die gehörten Beiträge mit lautstarkem Applaus sowie mit Punkten von eins bis zehn. Verkleidungen und Requisiten sind unter-sagt, ebenso durchgängiger Gesang. Dem Sieger / der Siegerin winkt neben Ruhm und Ehre eine Trophäe, nämlich der „Goldene Kutter“.
Der Leeraner Kulturpreis ist bundesweit heiß begehrt, so sind einige Deutsche Meister und Landesmeister im Wortsport Poetry Slam auf der Leeraner Bühne bereits vertreten gewesen.
Freuen wir uns dieses Mal auf:
1. Florian Stein (Essen) :
Aufgewachsen in der Ruhrgebietskleinstadt Marl, zog es ihn später über Umwege nach Bochum und seit 2015 auf Slambühnen. Inzwischen gehört er zu den erfolgreichsten Tourpoeten Deutschlands. 2017 & 18 stand er im Finale der nordrhein-westfälischen Poetry-Slam-Meisterschaften, 2018 & 19 war er Teilnehmer der deutschsprachigen Meisterschaften.
Neben Auftritten im gesamten deutschsprachigen Raum veranstaltet und moderiert er selbst Poetry Slams und gibt Workshops in kreativem Schreiben. Texte von ihm finden sich in verschiedenen Anthologien.
Der Linguist engagiert sich sozial und tritt regelmäßig bei Tagungen und Kongressen verschiedener Träger zu Themen wie Kinderarmut und Umweltschutz auf.
2. Lisa Pauline Wagner (Hamburg) :
Foto: © Levin & Palm
Lisa Pauline Wagner, geboren 1992 in Neunkirchen, Österreich, studierte Theaterregie in Hamburg. Vor, auf und hinter der Bühne ist sie als Regisseurin, Choreografin, Poetin und Moderatorin tätig. Seit ihrem Abschluss in Theaterregie ist sie mit ihrer Solo-Performance „Bye Bye Moon“ in Spielstätten Deutschlandweit unterwegs. Darin setzt sie sich mit ihrer Sekten-Vergangenheit in der „Vereinigungskirche“ auseinander.
Mit ihrem Theaterensemble (wheels-berlin.de) erarbeitet sie seit 2014 Ukrainisch-Deutsche Theaterstücke in Deutschland und Kharkiv.
Als Poetin war sie mehrfach bei den Hamburger Meisterschaften, Siegerin der Hamburger Dichterliga 2020 und ist Vizemeisterin der Berlin-Brandenburg-Meisterschaften 2022.
https://www.instagram.com/lisa.pauline.wagner/
https://www.facebook.com/wagner.lisa.wheels
3. Sandra Da Vina (Essen)
Foto: © Marvin Ruppert
Sandra Da Vina (*1989) lebt und arbeitet in Essen-Süd, mit einem Spielplatz vor der Tür und in ihrem Kopf. Seit 2012 ist sie auf den deutschsprachigen Poetry-Slam- und Kabarett-Bühnen unterwegs. Im Frühjahr 2014 erschien mit „Sag es in Leuchtbuchstaben“ (Lektora Verlag) ihr erstes Buch. Im gleichen Jahr gewann Da Vina die NRW Landesmeisterschaften im Poetry Slam.
Sandra Da Vina gibt Workshops zum kreativen Schreiben und Slam Poetry/Performance und war u.a. für das Goethe-Institut in Georgien. Sie moderiert unterschiedliche Bühnen- und Streamingformate.
Weitere Buchveröffentlichungen: „Hundert Meter Luftpolsterfolie“ (Lektora, 2016), „Vom Kuchen und Finden“ (Lektora, 2018), diverse Anthologien.
https://www.instagram.com/dasandravina/
4. Dominik Ehrst (Oldenburg)
Dominik Ehrst (*1992) steht seit Ende 2015 als Moderator, Komiker und Slam Poet auf der Bühne.
2017 gründete der gebürtige Thüringer in seiner Wahlheimat Oldenburg den Hörsaal-Slam, der sich als größte Literatur-Veranstaltung der Region etablierte. Seine Bandbreite als Moderator baute er in späteren Projekten als Zirkusdirektor oder auch als Rap-MC weiter aus.
Dominik Ehrst wurde 2021 Vizelandesmeister im Poetry Slam, Landesmeister im Poker und veröffentlichte im selben Jahr auch noch seinen humorvollen Debütroman „Ole Svensson und die Klasse 1c“ im Lappan-Verlag.
Ob als Lehrer im Klassenzimmer, als Papa einer kleinen Tochter, oder als Entertainer auf den großen Bühnen des Landes – Dominik Ehrst versucht stets mit Witz und Energie jegliches Publikum bestmöglich mitzureißen.
https://dominik-ehrst.de/
https://www.instagram.com/dojizzle/
https://linktr.ee/dominik.ehrst
5. Musik Act: Aylin Celik (Düsseldorf)
Aylin Celik (24) ist Musikerin, Slam Poetin, Songwriterin und Workshopdozentin aus Düsseldorf. Bereits während der Schulzeit begann sie das Touren auf deutschsprachigen Bühnen im Bereich Slam und Musik, qualifizierte sich für die Deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften und stand zweimal im Halbfinale der deutschsprachigen U20 Meisterschaften.
Sie schreibt Gesellschaftskritische, gefühlvolle und ironische Lyrik.
2017 erschien ihre erste Textpublikation in der Anthologie „Tintenfrische III“.
Aylin ist Mitveranstalterin des Edelweißpiratenfestivals im zakk Düsseldorf und doziert Workshops im Bereich Literatur, Poetry Slam, und Songwriting.
Sie ist beteiligt an dem Songwriting und dem Texten der Produktiondes Theaterstückes Antigone, in der Regie von Liesbeth Coltof, in dem sie auch als Sängerin auf der Bühne des Düsseldorfer Schauspielhauses steht.
Im Januar 2020 produziert und veröffentlicht sie ihre erste EP „Avoid“ und tourt als Vorband für Jason Bartsch durch Deutschland.
https://www.instagram.com/aylin_ley/
https://www.facebook.com/a.celik21/
Vorverkauf
Der Vorverkauf läuft und die Tickets sind an allen Filialen der Sparkasse LeerWittmund erhältlich.
Tickets kosten im Vorverkauf 8€ ermäßigt für Schüler, Studenten und Rentner, sowie 12 € regulär. An der Abendkasse kosten die Tickets 15 € und für Schüler, Studenten & Rentner lediglich 10 €.
Leeraner Poetry Slam 2019 - Rückblick
Luca Swieter gewinnt den „Goldenen Kutter“
Im Theater an der Blinke wurde am Sonnabend der Leeraner Poetry Slam ausgerichtet. Knapp 500 Zuschauer kamen. Vier Poetry Slammer traten gegeneinander an. Eine Leeranerin hatte einen Gastauftritt.
Leer – Poetry Slams erfreuen sich großer Beliebtheit: Die Poeten kämpften in Leer schon um den „Goldenen Teebeutel“, das „Deichlamm“, den „Goldenen Anker“ oder die „Goldene Krabbe“. Am Sonnabend ging es um den „Goldenen Kutter“, knapp 500 Besucher kamen dafür ins Theater an der Blinke. Zum vierten Mal moderierte der erfolgreiche, aus Leer stammende Slammer Andy Strauß den Leeraner Poetry Slam. Vier Kandidaten gingen ins Rennen.
Zum Auftakt gab es aber erst mal Musik mit Florian Wintels. Dann gab er die Bühne frei für die Leeranerin Sylvie Gühmann, die just ihr erstes Buch „Fettnäpfchenführer Ostfriesland – Eine Ode an das Moin“ veröffentlicht hat und deshalb von Veranstalter Stevie Evers als Gast eingeladen wurde. Sie trug frei einen Text zum Umgang mit sozialen Netzwerken und Smartphone ihrer „Generation Y“ vor.
Als erster Poetry Slammer trat Christian Ritter auf
Christian Ritter eröffnete schließlich den eigentlichen Wettstreit. Aus seinem Buch „Birgit und Berlin“ zitierte er ein Telefonat mit einer Freundin in Paris, in dem es um eine Ziege in der Metro ging. Lustiger war sein zweiter Text, in dem eine „Ommi“ einem frechen Knirps das Spielen mit den Knöpfen im Fahrstuhl nachhaltig austrieb. In seinem dritten Text beschrieb er sich sehr amüsant in der Rolle als Onkel.
Als Zweite trat Luca Swieter aus Köln an. „Wie gewöhne ich meinem Partner das Schnarchen ab, ohne ihn direkt darauf anzusprechen?“ war ihr Thema. Super schnell trug sie einen zweiten Text vor, in dem es um einen Umzug nach Aachen und die Frage, warum man in welcher Stadt leben und studieren kann, oder auch nicht, ging. Der schnelle Vortrag trug einen schon beim Zuhören gelegentlich aus der Kurve.
Hinnerk Köhn vertritt bei YouTube norddeutsche Ansichten
Hinnerk Köhn lebt in Hamburg und hat ein eigenes YouTube-Format, das sich „Normale Möwe“ nennt. Darin vertritt er norddeutsche Ansichten, ebenso wie in seinem ersten Text. Ein Kneipenbummel mit seinem bayerischen Besuch durch Hamburg brachte das Publikum zum Schmunzeln. Schallend gelacht wurde über seine Imitation eines Marktschreiers auf dem Fischmarkt, bei der er sich dermaßen ins Zeug legte, dass er puterrot anlief. Johlend applaudierte das Publikum, mit 56 von 60 möglichen Punkten hatte er die Nase vorn. „Morgen ist auch nicht mein Tag“ war schließlich das Thema von Jasper Diedrichsen, in dem er einige Klischees beim Besuch eines schwedischen Möbelhauses verarbeitete. Ritter und Diedrichsen schieden aus, die zweitbeste Wertung erzielte Swieter.
Nach der Pause trat Wintels erneut auf und Gühmann zitierte aus ihrem Buch. Dann ging es ins Finale. Ein Gedicht kündigte Swieter an, doch dann kam ein langer, schnell vorgetragener Text über ihre Liebe zu Brötchen – amüsant, aber nicht umwerfend. Köhn erzählte von einem Internetdate und trug einen Liebesbrief vor. Wenig amüsant, auch nicht umwerfend. Die Applausstärke des Publikums kürte schließlich Luca Swieter zur Siegerin, strahlend nahm sie den goldenen Kutter entgegen.
Text von Karin Eden für die Ostfriesen Zeitung
LUCA SWIETER (Aachen) // HINNERK KÖHN (Hamburg) // CHRISTIAN RITTER (Berlin) // JASPER DIEDRICHSEN (Hamburg) und als musikalisches Feature ist FLORIAN WINTELS (Bad Bentheim) am Start.
Unter der Leitung von Andy Strauß wird wieder mal ein Feuerwerk des Wortsports abgebrannt. Der gebürtiger Leeraner, selbst eine Koryphäe auf dem Gebiet des gesprochenen Wortes lädt am Samstag den 14. September 2019 vier seiner liebsten Poetry Slammer zu einem Wortgefecht der Extraklasse nach Ostfriesland. Ort des Geschehens ist das Theater an der Blinke, wo sie sich im Kampf um den Goldenen Kutter duellieren.
Das Prinzip eines Poetry Slams ist schnell erklärt: Autorinnen und Autoren treten mit ausschließlich selbst geschriebenen Texten gegen einander an und das Publikum ist die Jury. Jeder der auftretenden Künstlerinnen und Künstler hat dabei jeweils sechs Minuten Zeit seine / ihre selbst verfassten Texte vorzutragen, dann sind die Zuschauer / Zuhörer an der Reihe und bewerten die gehörten Beiträge mit lautstarkem Applaus sowie mit Punkten von eins bis zehn. Verkleidungen und Requisiten sind unter-sagt, ebenso durchgängiger Gesang. Dem Sieger / der Siegerin winkt neben Ruhm und Ehre eine Trophäe, nämlich der „Goldene Kutter“.
Der Leeraner Kulturpreis ist bundesweit heiß begehrt, so sind einige Deutsche Meister und Landesmeister im Wortsport Poetry Slam auf der Leeraner Bühne bereits vertreten gewesen.
Freuen wir uns dieses Mal auf:
1. Luca Swieter (Aachen) :
https://www.facebook.com/lucaleticia/
Luca Swieter, 25, wohnhaft in Aachen, ist Poetry Slammerin. Seit 2013 versucht sie, das Publikum mit ihren Texten zu begeistern oder wenigstens mäßig zu unterhalten. Luca Swieter ist Teil des ChaosLeseClubs, Aachens erfolgreichster (und einziger) Lesebühne. Sie war Teilnehmerin der deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften im U20 und Ü20 Bereich, sowie mehrfache Finalistin der Nordrhein-Westfälischen Landesmeisterschaften. Ihr Lieblingsgericht ist Nudelauflauf.
2. Christian Ritter (Berlin)
https://www.facebook.com/christianritter
https://christianritter.wordpress.com/
Christian Ritter, Diplom-Germanist, Autor und Lebemann, lebt in Berlin. Als würde das nicht schon reichen, um den Alltag auszufüllen, ist der „Tausendsassa der performativen Bühnenkunst“ (eine Zeitung) Mitglied der Lesebühne „Zentralkomitee Deluxe“ (Berlin), veranstaltet und moderiert die Poetry Slams in Würzburg, Bamberg und diversen anderen Städten. Dem Format Poetry Slam ist er hinter und auf der Bühne ebenso treu wie er gerne mit Stand-up-Auftritten den persönlichen Kick sucht und solo mit seinem aktuellen Buch & Programm „Birgit & Berlin“ unterwegs ist.
Ritter, „die scharfe Zunge der Post-Pop-Literatur“ (eine andere Zeitung) kommt durch all diese Auftritte ohnehin viel in der Gegend herum und beobachtet dabei das, was er vornehmlich in seinen Texten festhält: Den Clash der Kulturen im Kleinen wie im Großen, missglückte und dadurch unbeschreibliche und unbeschreiblich komische Kommunikation, merkwürdige Dialoge und andere Missverständnisse. Ob in seinem größten YouTube-Hit „Teenagermädchen“ oder den im aktuellen Programm enthaltenen „Gaylord 3000“, „Die Gedanken der Taube“ oder „Le weekend“, letztendlich steht im Zentrum des Geschehens immer die eine unbedachte Äußerung, die so viel mehr auslöst. „Man merkt dir das gar nicht an.“
Ritter war sowohl deutschsprachiger Vizemeister als auch öfter bayerischer Meister im Poetry Slam. Sonstige Auszeichnungen werden verschwiegen. „Birgit & Berlin“ ist seine neunte Buchveröffentlichung.
3. Jasper Diedrichsen (Hamburg)
https://de.wikipedia.org/wiki/Jasper_Diedrichsen
Jasper Diedrichsen bereist seit Jahren als Kabarettist und Bühnenpoet den deutschsprachigen Raum. Als Poetry Slammer wurde er Vize-U20-Champion (2008) und Sieger im Teamwettbewerb der deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften (2010).
2013 schloss Diedrichsen seine Schauspielausbildung an der HfMT Hamburg ab und spielte in dem Stück „Frühlings Erwachen“ am Thalia Theater. Mit dem „Team und Struppi“ spielen Diedrichsen und Neumeier seit 2011 ihr Programm „Die Machtergreifung“ auf deutschsprachigen Bühnen. Dafür wurden sie 2013 mit dem Förderpreis des Deutschen Kleinkunstpreises ausgezeichnet. Zuvor gewann das Duo weitere Preise wie die St. Ingberter Pfanne 2012, den Bielefelder Kabarettpreis 2011, den Münchner Kabarettpreis 2011 und andere. Sollte man sich anschauen! 2015 war er im Kino zu sehen mit dem Film Die Kirche bleibt im Dorf 2.
4. Hinnerk Köhn (Hamburg)
https://www.facebook.com/koehnich/
Hinnerk Köhn (*1993) ist Slam Poet, Moderator und Autor. Er hat ein abgebrochenes Studium, eine abgeschlossene Ausbildung, eine verklärte Sicht auf die Welt und einen dreckigen Humor. Manchmal ist er süß, manchmal romantisch, meistens ein wenig gruselig, dafür aber charmant.
Hamburgs Lautsprecher Finalsieger 2013
Kieler U20 Stadtmeister 2013
Deutschsprachiger U20 Vize Champion 2013
Flensburger Stadtmeister 2014, trat bisher in Kooperation mit ARTE und dem Elysée-Vertrag in Frankreich auf und mag Kaffee, Zigaretten und seinen Plüschfrosch.
Mehrfacher Sieger von sehr, sehr vielen Poetry Slams. Ziemlicht gut. Und Landesmeisterschaften HH und SH – Immer Finale – was los?!
Florian Wintels – Musikalischer Beitrag
https://www.facebook.com/florian.wintels.ja/
Florian Wintels erspähte am vierten Juni 1993 das Licht der Welt und war schon damals recht keck. Seine ersten Gedichte, die seine Großeltern zu Tränen rührten – und das lag häufig nicht einmal daran, dass sie so schön waren -, schrieb er bereits in der Grundschule, ohne ersichtlichen Grund. 2009 bestritt er, eher gezwungen als wollend, seinen ersten Poetry Slam in der schönen Grafschaft Bentheim, die er, trotz Studiums in Paderborn, seine Heimat schimpft, und stellte sich dabei gar nicht so schlecht an. Er gewann hin und wieder, doch tauchte nicht oft auf, er war der Ninja unter den Slammern. 2011 trat er das erste Mal bei den deutschsprachigen Meisterschaften in Hamburg auf die große Bühne und versagte hart! Eine schwere Zeit für ihn und seine Familie, da die Hoffnungen groß, doch seine lyrischen Mittel knapp waren. Er nutzte die Zeit der Niedergeschlagenheit, um wie ein Phönix aus der Asche emporzusteigen und zu dem zu werden, was er heute ist, nämlich eine “rappende Slam-Maschine” (ARD), “abstoßend derb” (Neue Westfälische), aber auch “reichlich knusper” (Johannes Floehr).
Florian Wintels ist Niedersachen/Bremen-Meister 2013, 2016 und 2017. Außerdem Deutscher Box-Poetry-Slam-Meister 2015 und der einzige Halunke, der es schaffte, innerhalb von zwei Jahren in drei Einzelfinals deutscher Meisterschaften zu stehen: 2012 dritter Platz U20, 2013 vierter Platz U20 und 2013 vierter Platz und 2015 fünfter Platz im Einzel. 2014 gewann er sogar den weltgrößten Poetry Slam vor 7.000 Zuschauern auf dem Deichbrand Festival. Und er ist süß.
Vorverkauf
Der Vorverkauf läuft und die Tickets sind an allen Filialen der Sparkasse LeerWittmund erhältlich.
Tickets kosten 8€ ermäßigt für Schüler, Studenten und Rentner, sowie 12 € regulär und 15 € an der Abendskasse.
Leeraner Poetry Slam 08.09.18 - Rückblick
Über Start-up Ausbeutung und Jeans ohne Löcher
Beim Poetry-Slam in Leer wurden frische Texte für ein junges Publikum geboten. David Friedrich lieferte sich im Finale ein wortwitziges Duell mit Jean-Philippe Kindler.
Es gibt kaum eine Kulturveranstaltung, die so viel junges Publikum anzieht, wie der Poetry Slam. So waren bestimmt mehr als die Hälfte der rund 500 Besucher im Theater an der Blinke in Leer am Sonnabend unter 35 Jahre alt.
So jung wie die Gäste, so jung waren auch die Themen: Es ging um Liebesbeziehungen, um den inneren Schweinehund bei gesunder Ernährung, um den Versuch, eine Jeans ohne Löcher in einem Modegeschäft zu kaufen, um die Ausbeutung in Start-up-Unternehmen und darum, wie man heute als Mann sein muss.
Alle vier Kandidaten jonglierten gekonnt mit Wörtern
Alle vier Kandidaten – Lucia Lucia aus Hamburg, David Friedrich (Hamburg/München) Jean-Philippe Kindler (Tübingen) sowie der für den erkrankten Tobias Kunze spontan eingesprungene Sebastian Hahn (Papenburg) – zeigten sich als echte Poetry-Slam-Profis, die mit Wörtern gekonnt jonglierten.In zwei Runden traten zunächst alle vier gegeneinander an. Mehrere Zuschauer hatten Wertungskarten und konnten Punkte für die Beiträge vergeben.
In der dritten Runde wetteiferten dann nur noch die beiden Slammer mit den meisten Punkten miteinander. Es war ein Kopf-an-Kopf-Duell, das David Friedrich knapp gegen Jean-Philippe Kindler für sich entschied. Beide boten nicht nur spaßige, sondern auch nachdenklich und emotional berührende oder politische Texte. Mal wurde gerappt und gereimt, dann wiederum war reinste Poesie zu hören. Dieses Mal durfte das gesamte Publikum abstimmen: Mit Händen und Füßen bescherten sie den beiden Finalisten einen rauschenden Applaus.
Moderator Andy Strauß überreichte dem Sieger den Goldenen Kutter
Friedrich bekam von Moderator und Punkte-Zusammenrechner Andy Strauß den Goldenen Kutter als Preis überreicht. Strauß, ein gebürtiger Leeraner, hatte bereits vor vielen Jahren den ersten Poetry Slam in Leer organisiert – damals noch in einem kleinen Kreis von Zuhörern.
Die Gäste erwartet ein Feuerwerk des Wortsports mit Stars der Szene! Read more
Leeraner Poetry Slam 09.02.18 - Rückblick
Großes „Wortgefecht“ um goldenen Kutter
Der Poetry-Slam im Leeraner Theater an der Blinke lockte am Freitagabend rund 700 Besucher an. Die Gäste erlebten einen kurzweiligen Abend – und sahen ein ungewöhnliches Ergebnis.
Fünf Künstler brachten am Freitagabend im ausverkauften Theater an der Blinke in Leer ihre Poesie auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Beim Poetry-Slam um den goldenen Kutter traten die Interpreten in Duellen gegeneinander an und das Publikum wählte durch Applaus seinen Favoriten.Moderator Andy Strauß erläuterte den Ablauf: „Vier Slammer messen sich in zwei Duellen. Dann haben wir zwei Sieger und die ziehen ins Finale ein. Vor dem Finale tritt dann der fünfte Slammer, Jason Bartsch, außer Konkurrenz mit seiner Musik auf.“ Strauß, gebürtiger Leeraner und selbst bundesweit erfolgreicher Poetry-Slammer, hatte vor Jahren den ersten von Veranstalter Stevie Evers in Leer organisierten Slam moderiert. „Ich bin bei meinen Auftritten nie so nervös wie hier in Leer“, verriet Strauß den 700 Gästen. Dann stellte er die Künstler vor: Jan-Phillipp Zymny, Nektarios Vlachopoulos, Sulaiman Masomi, Sira Busch und Jason Bartsch.
Vlachopoulos setzte sich mit dem Rechtsruck der bürgerlichen Mitte auseinander
Vlachopoulos, ehemaliger Deutschlehrer, machte den Anfang. Pointiert mischte er zunächst seine bitteren Erfahrungen bei einer Studentenparty mit den täglichen Strapazen eines Lehrers. Im zweiten Text wurde es gesellschaftskritisch: Vlachopoulos setzte sich mit dem Rechtsruck der bürgerlichen Mitte auseinander. Sein Duellpartner war Jan-Phillipp Zymny, in dessen Beitrag es um eine Bestellung von 17 Alpakas bei einer Firma, die Ansaugstutzen herstellt, ging. Durch eine Telefongesprächs-Odyssee wurden 17 Alpakas schließlich zu 112 „Clownrads“: „Den kleinen Mopeds, auf denen Clowns durch die Manege fahren“, so Zymny.Das zweite Duell bestritten Sira Busch und Sulaiman Masomi. Busch, die einzige Frau im Wettbewerb, hielt zunächst ein flammendes Plädoyer für die Mathematik. Im nächsten Beitrag beschrieb sie den Druck, der in Prüfungssituationen auf Studenten laste, wenn das Leben davon abhängig ist, was hinter dem Gleichzeichen in einer Klausur steht. Ihr Kontrahent Masomi beschrieb sein Leben als „sozialer Terrorist“, der schon früh entdeckte, dass Worte wie Bomben sein können, in doppeltem Sinne also „Spreng-Sätze“. Sein zweites Werk war nicht weniger explosiv: Er setzte sich mit seinen Erfahrungen als Ausländer und gesellschaftlichen Konflikten auseinander.
Zymny löste großes Gelächter mit seinem Groschenroman
Zymny und Busch setzten sich in ihren Duellen durch und zogen ins Finale ein. Zymny löste dabei im Publikum großes Gelächter mit seinem Groschenroman um Dr. John Adams aus, während Sina Busch die Authentizität von Menschen anzweifelte, die sich selbst stets als „verrücktes Huhn“ bezeichnen müssen.„Es liegt nun buchstäblich in eurer Hand, wer die Trophäe des Abends, den goldenen Kutter, mit nach Hause nimmt“, schwor Strauß die Zuschauer ein. Allerdings konnte in zwei Versuchen kein Unterschied zwischen den Begeisterungsstürmen des Publikums festgestellt werden. So kam es zu einem ungewöhnlichen Ergebnis: Es gab einen Doppelsieg. „Wie ich den Kutter nun durchsäge, muss ich mir noch überlegen“, scherzte Moderator Strauß. Eva Schaa und ihre Tochter Julia waren sich am Ende einig. „Es war ganz schwierig, einen Favoriten zu küren. Alle waren heute auf ihre Art klasse“, fanden die Gäste.
Liebe Wortsport Freunde, am Freitag, 09. Februar 2018 macht der Kulturkutter erneut im Theater an der Blinke fest und öffnet die Türen zum großen LEERANER POETRY SLAM „WORTGRANAT“.
DAS GROSSE BEST OF POETRY SLAM u.a. mit Jan-Phillipp Zymny // Nektarios Vlachopoulos // Andy Strauß // Sulaiman Masomi // Sira Busch // Jason Bartsch
Nach den erfolgreichen Jahren der Leeraner Poetry Slams in der Ledastadt freuen wir uns auf alte und neue Gesichter. So kehrt der gebürtiger Leeraner Andy Strauß erstmals in seine Heimat zurück, um gemeinsam mit seinem alten Schulfreund Stevie Evers den Poetry Slam 2018 mit einem Best-Of-Poetry-Slam in wortgewaltige Duelle zu hüllen und die Moderation des Abends zu übernehmen. Der Mann, welcher den allerersten Poetry Slam in Leer überhaupt veranstaltet hat zog nach dem Abitur am Ubbo-Emmius-Gymnasium in die Welt. Mittlerweile ist der Münsteraner Vater von zehn Büchern, Slam-Landesmeister von NRW und rockt sämtliche Slambühnen der Republik – arbeitet aktuell für den Hamburger TV Sender Rocketbeans TV. Willkommen zurück, verlorener Sohn.
Das Prinzip eines Poetry Slams ist schnell erklärt: Autorinnen und Autoren treten mit ausschließlich selbst geschriebenen Texten gegen einander an und das Publikum ist die Jury. Jeder der auftretenden Künstlerinnen und Künstler hat dabei jeweils zehn Minuten Zeit seine / ihre selbst verfassten Texte vorzutragen, dann sind die Zuschauer / Zuhörer an der Reihe und bewerten die gehörten Beiträge mit lautstarkem Applaus sowie mit Punkten von eins bis zehn. Verkleidungen und Requisiten sind untersagt, ebenso durchgängiger Gesang. Dem Sieger / der Siegerin winkt neben Ruhm und Ehre eine Trophäe, nämlich der „Goldene Kutter“.
Wir freuen uns auf tolle Slammer, besonders begrüßen wir jedoch den derzeit erfolgreichsten Durchstarter der letzten Jahre:
Jan-Phillipp Zymny (Wuppertal)
Jan Philipp Zymny (*1993 in Wuppertal) ist Autor, Kabarettist, Stand Up-Komiker und einer der bekanntesten und erfolgreichsten Poetry Slammer der Szene.
Er gewann 2013 und 2015 die deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam, sondern stand seit 2012 viermal in Folge im Finale dieses fünftägigen Literatur-Festivals. Weiterhin wurde er unter anderem 2013 mit dem NightWash Talent Award und 2016 mit dem Jurypreis des Prix Pantheons ausgezeichnet.
Seit August 2014 bereist er mit seinem ersten abendfüllenden Soloprogramm „Bärenkatapult!“ die deutschen Kleinkunstbühnen und tritt sowohl bei Comedy- als auch Kabarett-Veranstaltungen auf.
In seiner Freizeit verdingt sich Jan Philipp Zymny als Erfinder, versucht die M-Theorie zu widerlegen und erledigt kleinere Schmiedearbeiten für die Reiterhöfe der Umgebung.
Seit 2016 ist er mit seinem neuen Programm „Kinder der Weirdness“ im kompletten deutschsprachigen Raum unterwegs.
Nektarios Vlachopoulos
Mit ihm begrüßen wir einen Slampoet und Humoristen, ehemaligen Deutschlehrer mit griechischem Integrationshintergrund.
Er tritt seit März 2008 auf Literaturveranstaltungen zwischen Flensburg und Zürich auf. 2011 gewann er das große Finale der deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaft in der Hamburger O2-World, 2012 die Rheinland-Pfälzische und 2015 die Baden-Württembergische Poetry Slam Meisterschaft.
Seine Texte zeichnen sich durch Geschwindigkeit, Präzision und absurden Humor aus. In seinem ersten Soloprogramm „Niemand weiß, wie man mich schreibt“ mischt er das Beste aus acht Jahren Bühnenerfahrung mit vergnüglichen Alltagsgeschichten und peinlichen Improvisationen.
Gewinner des Kabarett Kaktus 2016
Ausschnitte aus der Laudatio von Klaus Weinzierl:
Ein Artikulations-Akrobat, schnell, superschnell, jeden Augenblick überraschend, intelligent, witzig, komisch, ein Sprachkünstler mit Haltung in diesen scheinbar so unübersichtlichen Zeiten. So einer auf der Bühne ist für die Schule ein Verlust, für das Kabarett in diesem Land eine Entdeckung.
Förderpreis des Kleinkunstpreises Baden-Württemberg 2017
Mit seinem Talent, Texte so scharfsinnig und präzise vorzutragen, dass jedes Wort nachhallt, überzeugte Nektarios Vlachopoulos die Juroren. Als Slampoet und Humorist, tagsüber getarnt als Lehrer, ist er seit seinem Sieg der deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften 2011 eine Größe der Szene. Bedacht, aber flink, geistreich, doch manchmal auch grobschlächtig präsentiere sich der „Deutschlehrer mit griechischem Integrationshintergrund“, so die Jury über den Ludwigsburger Förderpreisträger .
Mittleres Passauer Scharfrichterbeil (2016)
Bielefelder Kabarettpreis 2017 (Jury- und Publikumspreis)
Goldener Rostocker Koggenzieher (2017)
Freuen Sie sich auf einen kurzweiligen Abend mit einer wilden Mixtur aus Wortgefecht, Kabarett, Comedy, Lyrik und Storytelling!
Gekämpft wird um den Goldenen Kutter des Poetry Slams
Sulaiman Masomi (Köln)
Sulaiman Masomi – Foto: Fabian Stuertz
Der gebürtige Afghane Sulaiman Masomi treibt seit über 10 Jahren sein Unwesen auf den Bühnen Deutschlands. Als kultureller Botschafter bereiste er für das Goethe Institut u. a. Städte wie Kairo, Mexiko-City, Riga, San Francisco und Jerusalem, um seine Werke vorzustellen und Workshops zu geben.
Im Jahre 2013 wurde er NRW-Meister im Poetry Slam und war im selben Jahr Finalist der deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften.
Sulaiman Masomi hat einen Magister in allg. Literaturwiss., Medienwiss. und kulturwiss. Anthropologie. Er ist Mitbegründer der Lesebühne LMBN (mit Sebastian 23, Andy Strauß, Misha Anouk und Neumitglied Jan Philipp Zymny). Sulaiman lebt und arbeitet irgendwo zwischen Kabul, Krefeld und Köln.
Sira Busch (Münster)
Sira Busch ist eine überregional bekannte Slam Poetin, welche seit 2012 auf Bühnen im deutschsprachigen Raum zu sehen ist. Sie schreibt humoristische, teilweise überspitzte Geschichten über die verschiedensten Themen. 2013 und 2017 nahm sie an den deutsch-sprachigen Meisterschaften teil, sowie 2013 und 2014 an den deutschsprachigen U20 Meisterschaften und an den NRW–Meisterschaften 2012–2016.
Sie gewann unter anderem große Slams wie den Reim in Flammen Poetry Slam in Köln, den Weststadtstory Poetry Slam in Essen oder den Hörsaalslam in Aachen. Zudem ist sie gern gesehener Gast auf Lesebühnen. Ihre Texte wurden in mehreren Magazinen und in den Büchern ”Tintenfrische II“, welches im Lektora Verlag erschienen ist und ”Lautstärke ist weiblich II“, welches im Satyr Verlag erschienen ist, abgedruckt.
Was die Presse schrieb: general-anzeiger-bonn.de: ” Ihr trockener Humor und der umwerfend komische Vortrag von Sira Busch aus Munster [. . . ] riss die Zuh ¨ ¨orer zu Beifallssturmen hin.“ ¨
guten-tach.de: ” Sira Busch ist eine außergewöhnliche Poetin, die eine Bühnenpräsenz und Ausstrahlung hat, die nicht nur ungewöhnlich ist, sondern durchaus an Meister des Humors [. . . ] erinnert.“
Jason Bartsch
Geboren 1994 in Solingen, dem kleinen Dorf neben der Stadt, wo mal ein Elefant aus einer Schwebebahn gefallen ist. Das in Lyrik zu verarbeiten ist nicht nur weit hergeholt, sondern wahr. Er war Postpoetry-Preisträger in der Kategorie Nachwuchslyriker 2012, Finalist der U-20-Meisterschaften und Halbfinalist der deutschsprachigen Meisterschaften 2013 im Poetry Slam. Für seine Gedichte war er nicht nur Preistrager des Treffens Junger Autoren 2013 & 2015 sondern auch 2014 auf der Longlist des internationalen New Voices Award der PEN. Jetzt ist er freiwillig nach Bochum gezogen, ja, ins Ruhrgebiet, von wo aus er, mittlerweile als amtierender NRW-Landesmeister, mit WortLautRuhr sämtliche Poetry Slams veranstaltet und moderiert.
Im November 2015 wurde ihm der Nachwuchsförderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen in der Kategorie Literatur verliehen. 2017 stand er im Finale der deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam und belegte den fünften Platz.
Seine Bühnentexte, u.a. im Zusammenarbeit mit ARTE, dem WDR, dem SWR-Sinfonieorchester und dem Amerikanischen Institut entstanden, bewegen sich jederzeit zwischen verträumtem Spoken Word und körperlicher Anstrengung, zwischen ratternden Reimen und unangenehm spitzen Pointen. Bachmann-Preistrager waren empört, eine Hausfrau schrie mal auf vor Glück. Hier würde auch kein Elefant entspannt in einem fliegenden Bus sitzen bleiben.
Vorverkauf
Der Vorverkauf läuft und die Tickets sind ab sofort pünktlich zum Weihnachtsgeschäft an allen Filialen der Sparkasse LeerWittmund, sowie bei Nordwest Ticket und online bei www.ticketmaster.de erhältlich.
Tickets kosten 8€ ermäßigt für Schüler, Stundenten und Rentner, sowie 12 € regulär und 15 € an der Abendskasse.
Rückblick vom vergangenen Jahr im Theater an der Blinke
[flickr_set id="72157674453766816"]