Die niederländische Provinz Groningen hat für Freizeitkapitäne allerhand zu bieten, denn hier treffen mehrere Wasserstraßen aufeinander. Es liegt zwischen den wasserreichen Provinzen Friesland und Drenthe, dem Wattenmeer, Lauwersmeer und dem Dollart – ideal, um den Norden der Niederlande und Deutschland vom Wasser aus zu erkunden.
Der Norden Groningens ist durchzogen von sogenannten Maaren – natürlichen Wasserläufen, die einst in direkter Verbindung zum Wattenmeer standen. Früher herrschte auf ihnen reger Schiffsverkehr, da sie als Transportwege genutzt wurden, um zum Beispiel Lebensmittel in die Stadt zum Markt zu bringen. Heute sind sie kleineren Booten und Kanus vorbehalten. Die Maare winden und schlängeln sich hin und her, wie beispielsweise das Reitdiep, das von Groningen bis zum Nationalpark Lauwersmeer führt. Das Reitdiep liegt in einer der schönsten Bachauenlandschaften der Niederlande, die Ufer sind gesäumt von stattlichen Höfen und Kirchen, die stolz auf ihren Warften thronen.
Aller guten Dinge sind sechs – Groningens Seen laden zum Verweilen ein
Das Lauwersmeer ist der größte und bekannteste See in der Provinz Groningen. Das Gebiet rund um den früheren Ausläufer des Wattenmeeres ist heute ein Nationalpark, der für seine einzigartige Natur bekannt ist. Das Gewässer lädt an mehreren Orten zum Segeln, Surfen, Baden oder Paddeln ein. Mitten im See liegen kleine Inseln, an denen man anlegen kann. Der größte Freizeithafen Hunzegat liegt in grüner Umgebung am Rand von Zoutkamp, einem Fischerdorf am südlichen Ende des Lauwersmeers.
Nur einen Katzensprung vom Lauwersmeer entfernt liegt das Wattenmeer, das aufgrund seines herausragenden Naturwertes zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Über zehntausend Land- und Wassertierarten sind dort beheimatet und zehn bis zwölf Millionen Zugvögel rasten jedes Jahr im Wattenmeer.
Das macht das Lauwersmeergebiet umso attraktiver für Erholungssuchende, denn dort können sie Seehunde und andere Tierarten in ihrem natürlichen Umfeld sehen. Von Lauwersoog aus, am nördlichen Zipfel des Lauwersmeers gelegen, werden Rundfahrten und Wanderungen ins Watt sowie Seehund-Exkursionen und Fahrten zur Insel Schiermonnikoog organisiert.
Doch Groningen hat noch mehr schöne Freizeitgewässer zu bieten: Zuidlaardermeer, Oldambtmeer, Paterswoldsemeer, Leekstermeer und Schildmeer. Umgeben von natürlichen Wasser- und Schilfoasen mit Mühlen und hübschen alten Brücken, steht das Schildmeer über die Orte Appingedam und Delfzijl in direkter Verbindung zum Dollart, der Meeresbucht an der Mündung der Ems, und zum Wattenmeer. Freizeitkapitäne können ihren Bootsausflug wunderbar mit einem Besuch an Land verknüpfen: In Appingedam warten die berühmten hängenden Küchen und viele Baudenkmäler auf neugierige Besucher. In Delfzijl lohnt sich ein Besuch des Muzeeaquariums, das mehrere Museen und ein großes Meeresaquarium beherbergt. Museumsgäste können dort außerdem ein Hünengrab und eine Tropfsteinhöhle besichtigen.
Nahe Winschoten, südöstlich des Schildmeeres gelegen, liegt das Oldambtmeer. Nach dem Lauwersmeer ist das Gewässer der größte See der Provinz: über 800 Hektar Wasserfläche inmitten ausgedehnter Ländereien und uralter Höfe, für die das Oldambt berühmt ist. Auf der Halbinsel Meerland inmitten des Sees liegt ein echtes Hochmoor, in dem seltene Tierarten wie die Mooreidechse vorkommen.
Ein Stück weiter südlich bei Veendam liegen die Moorkolonien. Dieses Gebiet ist geprägt von langen, geraden Gräben und Kanälen, die einst für den Torftransport angelegt wurden. Die Moorkolonien werden auch als das „Land der vielen Brücken und Schleusen“ bezeichnet – sehenswert für alle Freizeitkapitäne.
Von Veendam aus ist es mit dem Boot gar nicht weit bis zur Stadt Groningen. Bei einer Bootsrundfahrt durch die Stadt lohnt sich ein Blick auf die Unterseite der Brücken über dem Verbindungskanal. Denn dort verstecken sich überraschende Kunstwerke. Quer durch die Stadt und Provinz verläuft auch die sogenannte „Staandemast-Route“, auf der man mit dem Segelboot von Delfzijl bis nach Vlissingen fahren kann, ohne den Mast umzulegen.
Südlich der Stadt Groningen liegen das Zuidlardermeer und Paterswoldsemeer. Das Paterswoldsemeer liegt in Stadtnähe und doch mitten in der Natur. Dort finden Reisende Badestrände, kleine Inseln zum Anlegen und Picknicken, einen Surfstrand sowie Wander- und Radwege entlang der Ufer und gemütliche Caféterrassen zum Verschnaufen. Der See steht in direkter Verbindung zum Stausee Hoornse Plas und zum Noord-Willemskanal, der von Groningen nach Assen in die Provinz Drenthe führt. Das Zuidlardermeer hat zwei Gesichter: Segler und Surfer tummeln sich an schönen Tagen auf dem Wasser, an den Stränden liegen die Sonnenanbeter, während Besucher hinter den Ufern Polder und Sumpfwiesen mit vielen Vogelarten erkunden können.
Westlich der Stadt Groningen liegt das Leekstermeer, ein ideales Gewässer für Surf- und Segelanfänger: Es ist fast nirgends tiefer als anderthalb Meter und der Boden besteht aus festem Sand. Die Natur in der Umgebung ist dafür umso sumpfiger: Für Spaziergänge und Wanderungen sind Gummistiefel sehr zu empfehlen.
Weitere Informationen über die Gewässer in Groningen, Jachthäfen und Ausflugsziele in der näheren Umgebung gibt es unter: http://varen.groningen.nl/ (auf Niederländisch verfügbar)
Auf der Wasserstraßenkarte „Groningen voor de boeg“ sind die wichtigsten Wasserwege, Freizeithäfen und Angebote für Freizeitschiffer in der Provinz eingezeichnet (Karte per Postversand bestellbar oder als PDF-Download möglich): http://varen.groningen.nl/praktische-vaarinformatie/aanvragen-groningen-voor-de-boeg