Ho Tzu Nyen – Earth
Installation im Pulverturm / 5. Juni bis 5. Juli 205
Wie jedes Jahr öffnet der 1529 erbaute Oldenburger Pulverturm auch 2015 seine Türen für künstlerische Ausstellungsprojekte. Den Anfang macht die Installation „Earth“ des aus Singapur stammenden Medienkünstlers Ho Tzu Nyen, die das Edith-Russ-Haus für Medienkunst vom 5. Juni bis 5. Juli im Pulverturm am Schlosswall präsentiert. Edit Molnár und Marcel Schwierin, Kuratoren der Ausstellung und Leiter des Edith-Russ-Hauses, laden alle Interessierten herzlich zur Eröffnung am Freitag, 5. Juni, um 18 Uhr ein.
In einer einzigen Einstellung mit 50 Schauspielern gedreht, bildet „Earth“ ein Tableau Vivant (lebendes Bild) einer distopischen Science-Fiction: die Welt nach dem Desaster. Die Kompositionen zitieren Gemälde der europäischen Kunstgeschichte, besonders Motive der französischen Revolution. Im historischen Pulverturm entsteht so ein historischer Bogen von der Renaissance über die Aufklärung bis in eine ungewisse Zukunft hinein. Die Installation lässt die Besucher in eine andere, eine rätselhafte Welt eintauchen. Zu dieser Videoin-stallation gibt es mehrere Tonfassungen; das Edith-Russ-Haus zeigt die Fassungen von Yasuhiro Morinaga und Black to Comm.
Ho Tzu Nyen (*1976 in Singapur) arbeitet in den Medien Film, Video, Performance und Theater. Er hat Filme unter anderem auf Festivals wie Berlinale, Cannes und Sundance gezeigt, auf der Shanghai Biennale, in der Tate Modern und in Witte de With ausgestellt und Singapur auf der 54. Venedig Biennale repräsentiert. Er lebt zurzeit in Berlin.
Was Ho unter anderem am Medium Film interessiert, ist die Materialität der Zeit. Um diese für den Zuschauer spürbar zu machen, verlangsamt er sein filmisches Material oder er beschleunigt es. Ho Tzu Nyen: „Für ge-wöhnlich ziehe ich es vor, lange oder langsame Filme zu produzieren. Andererseits interessiert mich auch das andere Extrem: sehr schnelle und sehr kurze Filme. Nur wenn ein Film die korrekte Geschwindigkeit und Rhythmus besitzt, irritiert mich das eher. Mir scheint, wenn man sich im Fluss und der Narration verliert, vergisst man die Zeit. Ist der Film jedoch etwas zu langsam, gewinnt die Zeit eine gewisse Dichte und Plastizität.“
Öffnungszeiten des Pulverturms:
Freitag 14 – 18, Samstag und Sonntag 11 – 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Führungen:
Am Dienstag, 14. und am 28. Juli, findet jeweils um 15 Uhr eine Sonderführung durch die Installation statt. Der Eintritt ist frei.
Bild: Ho Tzu Nyen, EARTH, 2010 © Ho Tzu Nyen